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Ob beim Hersteller, Händler, Lohnunternehmen oder auf dem Betrieb: Wer Führungskräfte und Fachspezialisten halten und begeistern will, kann mit einer konstruktiven Feedback-Kultur viel erreichen – es ist wie Säen und Ernten. Hier einige Profi-Tipps.

Feedback geben ist eine Kunst in der Kommunikation. Wer professionell mit anderen Menschen umgehen möchte, sie weiterentwickeln und zu echter Meisterleistung führen will, sollte wissen, wie „man“ (frau auch) Feedback gibt.

Genauso inspirierend kann es sein, Feedback anzunehmen. Feedback zu bekommen, kann eine schöne Bereicherung des eigenen Verhaltensrepertoires sein. Und Sie wissen ja: Der Flexible führt!

Holen Sie sich hier ein paar praktische Hinweise rund ums Feedback geben und bekommen…

Was ist ein Feedback?

Es ist ein Moment, bei dem Sie dem Anderen/der Anderen eine Rückmeldung geben.
Das kann ihm oder ihr helfen. Es kann Sicherheit geben, nach dem Motto: „Ich bin für dich da, ich sehe dich und kümmere mich um dich!“ Das Feedback kann entscheidend dazu beitragen, dass sich Menschen weiter entwickeln – zum Beispiel in Richtung einer erfolgreich absolvierten Prüfung oder bei einer wichtigen Aufgabe/einem Projekt.

Wertschätzende Haltung zählt

Aus meiner Sicht und Erfahrung hat ein Feedback immer mit der inneren Haltung des Feedback-Gebers zu tun: Es geht darum, mit Respekt, Achtung und auf Augenhöhe miteinander zu sprechen – und die Botschaft so zu transportieren, dass mein Gegenüber sie versteht und daran wachsen kann, wenn er oder sie es möchte. Es geht also um Information, aber auch um einen Lernprozess.

Formal hilft es, sich ein Feedback wie ein Sandwich vorzustellen

– Erst kommen die Vitamine – das Positive. Geben Sie Ihrem Gesprächspartner Antworten auf die folgenden Fragen:

  • Was war hilfreich – und woran hat es gelegen?
  • Welches Verhalten hat zum Ziel geführt?

– Dann kommt der „Klops“ in der Mitte

  • Welches Verhalten hat nicht zum Ziel geführt?
  • Woran war das zu erkennen?
  • Was hat gefehlt?
  •  Was hätte man alternativ machen können (als Frage formulieren)?

– Das leckere Brot/Brötchen und noch mehr Vitamine zum Abschluss

  • Was ist für die Zukunft hilfreich, zielführend und nützlich?

Tipps fürs Feedback geben

Entscheidend: Nicht bewerten, sondern beschreiben.
Das ist für viele Menschen eine Herausforderung, weil wir alle oft viel zu schnell in der Bewertung sind. „Das war gut“ hilft meinem Gegenüber aber streng genommen genauso wenig weiter wie „Das war schlecht“. Denn er oder sie kann damit wenig anfangen.

– Darum beschreiben Sie genau, was Sie in der jeweiligen Situation konkret wahrgenommen haben.
– Vermeiden Sie Verallgemeinerungen wie „schon wieder, immer, nie“
– Schildern Sie exakt, was Sie gesehen, gehört und gefühlt haben.
– Interpretieren Sie nicht und vermeiden Sie Unterstellungen und Mutmaßungen, denn Sie können nicht in den Kopf des Anderen hineinschauen.

Stattdessen können Sie die Auswirkungen beschreiben – das kann Ihr Gegenüber dann nachvollziehen.
Bitte geben Sie nicht zwischen Tür und Angel Feedback – außer vielleicht bei einem ernst gemeinten, kurzen Kompliment zwischendurch: „Gut gemacht, Kollege!“ Nehmen Sie sich Zeit dafür.
Kündigen Sie das Feedback als solches an. Noch besser: Fragen Sie, ob Ihr Gegenüber überhaupt ein Feedback haben möchte.
Beobachten Sie: Ist der Andere angespannt und gestresst oder verängstigt, ist er traurig, oder verletzt? Dann können Sie sich das Feedback für einen anderen Zeitpunkt aufsparen, denn er/sie ist neurobiologisch jetzt nicht in der Lage, kognitive Inhalte zu erfassen. Nur Menschen, die entspannt sind, können sich gehirntechnisch für neue Lösungen öffnen.

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Wann ist ein Feedback inhaltlich hilfreich? Was sind typische Situationen?

Ein konstruktives, lösungsorientiertes Feedback hilft weiter. Es kann Beziehungen stabilisieren und bereichern. Aber, wenn ein Feedback verletzend und negativ bewertend ist, kann es Beziehungen auch gefährden – oder beenden. Darum ist Feedback eine Methode, die situationsabhängig immer dann eingesetzt werden kann, wenn etwas Besonderes passiert ist. Was sind typische Situationen für ein sinnvolles Feedback?

– Nach oder während eines Missverständnisses, bei einem Streit oder Konflikt
– Bei ungeklärten Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Rollen
– Nach einem Meilenstein eines Projekts – und vor dem nächsten (Feedforward)
– Wenn jemand seine Ausbildung, seinen Abschluss oder einen wichtigen Schritt in seiner Karriere erreicht hat
– Wenn es strategisch um eine Neuausrichtung geht und etwas Bewährtes verändert werden soll
– Wenn etwas zu Ende ist
– Wenn jemand Sie darum bittet
– Und in allen Situationen, die passend sein können

Wie nehmen Sie Feedback von anderen an?

Wenn Sie ein Feedback bekommen sollen, entscheiden Sie zunächst, ob Sie es jetzt oder überhaupt haben möchten.

Wenn Sie sich dafür entscheiden, ein Feedback zu bekommen, schweigen Sie, solange der Andere/die Andere spricht. Unterbrechen Sie nicht und fangen Sie nicht an, sich zu rechtfertigen. Machen Sie sich Notizen, wenn es passt.

Fragen Sie anschließend nach, wenn Sie etwas inhaltlich nicht verstanden haben.

Wenn es passt: Erläutern Sie Ihre Motive und Beweggründe. Ich gehe davon aus, dass jede/jeder eine positive Absicht mit seinem Verhalten verfolgt – so merkwürdig diese für jemand anders auch wirken mag. Darum hilft es, darüber zu sprechen.

Suchen Sie hilfreichere Wege des Verhaltens. Entweder mit Ihrem Gegenüber oder alleine – oder mit der professionellen Begleitung eines Coaches.

Gudrun Jay-Bößl
Für die Kommunikationsberaterin im New Ideas Think Tank ist Sprache ihr Metier, egal ob in der Beratung oder im Text: So entstehen Verständnis und Verständigung!

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