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Die Digitalisierung darf nie ein Selbstzweck sein – sie muss ohne Wenn und Aber die wesentlichen Erfolgsfaktoren eines Unternehmens, sprich idealerweise alle Nutzungsszenarien in einem Land- und Baumaschinen-Fachbetrieb abbilden. Dies fängt bei der Qualität und Innovation eines Produktes oder einer Dienstleistung an. Auch muss sie die Nähe und den Zugang zum Kunden und Wissen um dessen Bedürfnisse ermöglichen. Des Weiteren muss sie Verwaltungsabläufe, Produktionsprozesse und Wartung automatisieren und optimieren. Letztlich muss sie unterstützend wirken, um die Organisation und die Kultur des Unternehmens zukunftsfähig gestalten zu können.

Neue Technologien und Software-Lösungen ermöglichen schon heute eine Vernetzung der unterschiedlichsten Systeme und Daten. Damit die Umstellung auf eine neue Software als Teil der künftigen digitalen Unternehmensstrategie jedoch nicht in einer Sackgasse endet, ist im Vorfeld eine gute und ehrliche Beratung essenziell. Eine weitere Voraussetzung um im eigenen Unternehmen seitens der IT immer up-to-date zu sein ist, dass eine agile Softwareentwicklung und verlässliche Projektmethodik möglichst Hand in Hand gehen. Beides muss im Übrigen auf der kompletten IT-Infrastruktur und auf den Anforderungen des jeweiligen Unternehmens basieren.

Die sechs Thesen zur Digitalisierung

  • Alles was virtualisiert werden kann, wird virtualisiert
  • Alles was integriert werden kann, wird integriert
  • Alles was vernetzt werden kann, wird vernetzt
  • Alles was kombiniert werden kann, wird kombiniert
  • Alles was standardisiert werden kann, wird standardisiert
  • Alles was automatisiert werden kann, wird automatisiert

Nur wenige Fachhandelsunternehmen sind bislang digital zukunftsfähig aufgestellt

In der Beratungspraxis stößt man bei Fachhandelsbetrieben häufiger auf eine IT-Situation mit völlig veralteten Systemen. Sogar in Kleinunternehmen wird nicht selten mit mehreren separaten IT-Lösungen agiert – und alle IT-Inseln bewegen sich in ihrem eigenen Tempo. Dies führt letztlich immer zu unnötig hohen TCO-Werten (total cost of ownership – Eigentumsgesamtkosten) und lässt keine professionellen CRM-Funktionalitäten (Customer Relationship Management – Kundenbeziehungsmanagement) zu. Separate IT-Lösungen der verschiedenen Abteilungen haben im Übrigen eigentlich auch immer ein praktiziertes Silo-Denken zur Folge mit einer Abschottung des eigenen Abteilungswissens zur Folge – so dass auch mehrere Versionen von der Wahrheit in den Betrieben existieren. Und was ebenfalls häufig zu registrieren ist: die Verantwortlichen sehen die IT leider nicht selten als reine Kostenstelle an.

Eine erfreuliche Tendenz ist, dass man in jüngster Zeit immer häufiger auf Gesprächspartner in den Betrieben trifft, die sich mit der Thematik Digitalisierung auseinandersetzen und Beratung anfragen. Sie haben erkannt, dass sie definitiv externe Unterstützung benötigen um

hier aufzuholen. Auch zeigen sich die Händler immer offener gegenüber Branchenlösungen

und der damit verbundenen Standardisierung von Geschäftsprozessen. Individualisierung und Abschottung der Systeme rücken mehr und mehr in den Hintergrund.

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Welche Anforderungen müssen erfüllt sein, um zukunftsfähig zu werden

Fakt ist, dass wir in einer sich schnell verändernden Welt mit immer ungeduldigeren Kunden und Lieferanten leben. Wobei durch die schon heute sehr transparenten Märkte die Margen und Kundenbindungen unter Druck geraten. Alles spricht von Share Economy (Beteiligung in Form von Aktien) und neue Wettbewerber mit disruptiven Geschäftsmodellen.

Bevor man über die Hard- und Software-Lösungen für das eigene Unternehmen final entscheidet, müssen alle Geschäftsprozesse dahingehend überprüft werden, ob sie auch künftig noch relevant sind. Das neue System soll schließlich die Anforderungen von morgen, und nicht von gestern abbilden.

Künftig muss jeder Fachbetrieb über ein einziges, integriertes IT-System verfügen, mit einer ERP-Domäne, die für die Integration aller Fachabteilungen im Unternehmen steht – sprich ein Warenwirtschaftssystem mit CRM und integrierter Finanzbuchhaltung. Gleichzeitig muss das System aber Effizienz garantieren, weshalb auch alle innovativen Software-Pakete beinhaltet sein sollten, wie beispielsweise das komplette Microsoft-Office-Paket. Das Zukunfts-IT-System muss einfach bessere Entscheidungen ermöglichen und verhindern, dass Datensilos in den einzelnen Abteilungen entstehen und somit der Informationsaustausch untereinander behindert wird. Letztlich muss man aber auch verinnerlichen, dass man als Mittelständler ein professionelles Unternehmen an der Seite benötigt, damit das System langfristig und sicher funktioniert!

Wichtig ist im Übrigen auch, dass die ganzen Serviceprozesse optimiert und Medienbrüche vermieden werden. Es müssen räumliche und zeitliche Verfügbarkeiten sowie die

Ressourcenqualifikationen, die Arbeitsdokumentation und die Qualitätssicherung garantiert sein. Was allerdings auch jedem klar sein muss: Die Implementierung eines neuen ERP-Systems macht nur 20 Prozent der IT aus. Der andere Teil ist ein massiver Veränderungsprozess, der sich um alle beteiligten Personen dreht – die Mitarbeiter einzubinden ist letztlich der entscheidende Erfolgsfaktor.

Realität, keine Visionen – Prozessdigitalisierung

Schon heute ist die Technologie vorhanden, nämlich Augmented Reality (Erweiterte Realität)-Applikationen, um alle Nutzungsszenarien in einem Land- und Baumaschinen-

Fachbetrieb digitalisieren zu können. Ein Beispiel dafür wäre die HoloLens-Brille von Microsoft, die alles auf einen Blick ermöglicht. Man spricht hier von einer so genannten Mixed-Reality-Technologie-Brille (Kombination von realer und virtualisierter Welt) im Gegensatz zu reinen VR-Brillen (reine virtualisierte Welt).

Mit einer HoloLens-Brille kann man ganz normal die Umgebung wahrnehmen, aber gleichzeitig digitale Ansichten wie Checklisten oder Arbeitsanweisungen zur optimalen Prozessarbeit in einem Blickfeld visualisieren. Außerdem lassen sich 3D-Modelle

von beispielsweise Maschinen oder Motoren innerhalb der HoloLens darstellen – so eine Brille ist sehr vielfältig einsetzbar. Im Grunde lassen sich alle Service-, Lager- oder Schulungsprozesse durch Mixed Reality unterstützen.

Service der Zukunft

Abschließend hier noch die wichtigsten acht Bedingungen die zu erfüllen wären, damit

Fachbetriebe ihre Digitalisierungsprojekte erfolgreich gestalten können:

  1. Stellen Sie Ihren Kunden in den Mittelpunkt!
  2. Gute IT- sowohl Software als auch Hardware inklusive Cloud-Technologie – ist keine Option mehr, sondern ein Muss!
  3. Erkennen Sie, dass dies kein isoliertes IT-Projekt ist, sondern durch die angestrebte

Integration aller Prozessbereiche definitiv ein unternehmensübergreifendes Projekt sein muss!

  1. Formulieren Sie ein klares, zukunftsweisendes Geschäftsziel!
  2. An die Zukunft denken, nicht an die Vergangenheit!
  3. Beziehen Sie alle Fachabteilungen und deren Mitarbeiter mit ein!
  4. Bitten Sie um Input und fördern Sie eine offene Denkweise!
  5. Kommunizieren, kommunizieren, kommunizieren!“

Torben Weber
Unternehmensstratege – Visionär – Branchen-Netzwerker

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